dunklen, einsamen Gemâuer verbergen? Jedermann mied es, selbst das
Sonnenlicht schien seine k¸hlen Mauern nur widerwillig zu wârmen, und
die groþen Zugvâgel setzten ihre Reise tunlichst fort, statt sich auf
seinen schmierigen Zinnen niederzulassen.
Aber ich war kein Zugvogel, und auch nicht das Licht der Sonne, nein, ich
war die Nacht, eingeh¸llt in einen Mantel aus Sternen und Wolken,
Wind und Finsternis, Kâlte und Angst. Der Mond war mein Gefâhrte, als ich
die Niederungen des Nebels durchquerte; er war es, der mich hierher
f¸hrte, bis zu dieser einsamen Festung. Aber im Grunde wuþte ich es schon
immer. Ich wuþte es von der Grauen Herrscherin, die in Marillon weilt,
und vom Alten Eiskânig in seinem Kristallpalast, hoch oben in nârdlichen
Landen. Selbst mein Brâutigam sagte es mir, in einer lângst
verflossenen Epoche.
Dies ist mein Reich, dies ist mein Schicksal. In der Stille des alten
Gemâuers hier vor mir werde ich endlich die mir gestellte Aufgabe erf¸llen
kânnen. Der quadratische Turm beobachtet mich vom Bollwerk herab wie ein
Wachposten auf dem Festungswall. Hier werde ich nicht auf Abwege
kommen, und mein Geist verliert sich nicht in den Irrgârten des Fleisches.
Die Berge rings umher werden mich wohl besch¸tzen."Zuhause" - wie
sonderbar dieses Wort aus meinem Munde klingt. Immer unterwegs, nie eine
Rast; genau wie der Wind, der alles ber¸hrt und nichts ergreift. Und
siehe da, ich bin am Ende der Reise. Selbst der Wind kommt hier zur Ruhe,
in den feuchten Abgr¸nden der Erde. Aber ich werde nie ruhen. Denn
jetzt beginnt die wahre Reise, nun fângt das eigentliche Abenteuer an, das
mich neue Ziele, neue Horizonte entdecken lassen wird. Schon erblicke
ich sie dort in der Ferne, sie scheinen zu warten, unbeweglich in ihrer
absoluten Transzendenz.
"Die Tore mâgen sich âffnen! Die Zugbr¸cke werde herabgelassen! Die
Herrscherin ist endlich gekommen". Ja, endlich bin ich zu Hause.